Gylling Kirche

Im Dorf Gylling, südlich von Odder, liegt eine alte romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Die Dorfkirche, die sich optisch durch ihren charakteristischen Stelzenturm auszeichnet, beherbergt mehrere interessante historische Artefakte, darunter einen Runenstein aus der Wikingerzeit.

Eine romanische Kirche im idyllischen Dorf

In der fruchtbaren Landschaft zwischen Odder und dem Horsens Fjord liegt das Dorf Gylling, wo die Dorfkirche seit 900 Jahren ein zentraler Treffpunkt ist. Die Kirche von Gylling stammt aus dem späten 12. Jahrhundert, wie viele andere originale dänische Steinkirchen. Die relativ große Kirche besteht aus dem ursprünglichen romanischen Kirchenschiff und Altarraum sowie einem Vorraum und einem Turm aus dem 16. Jahrhundert.

Die Kirche wurde mehrmals umgebaut, was man am Mauerwerk erkennen kann, wo verschiedene Materialien verwendet wurden und wo alte Grabsteine, Teile von ausrangierten Fensterscheiben und was sonst noch zur Hand war, eingemauert wurden. Die Kirche ist jedoch schön weiß getüncht, hat ein gezacktes Dach und einen sehr markanten Turm. Der Turm ist ein so genannter Stelzenturm mit einem offenen Eingang und einer Holztreppe, die zur Glocke hinaufführt. Es gibt nicht viele Türme dieser Art in Dänemark – und sie sind fast ausschließlich in Ostjütland zu finden. Sie wurden oft als eine billige Variante der traditionellen, gemauerten Türme bezeichnet. Die Kirche von Gylling war jedoch schon immer im Besitz des wohlhabenden Ritters Laurits Trugotsen, des dänischen Königshauses, des Gutshofs Åkjær und des Gutshofs Gyllingnæs, so dass Geld kaum der Grund für den Stelzenturm war.

Im Inneren der Kirche fällt als erstes das einheitlich gefärbte dunkle Holz auf, das sich in der flachen Balkendecke, den Bänken und der Kanzel wiederfindet. Es schafft einen stimmungsvollen und komfortablen Raum. Die Kanzel ist ein wirklich schönes Stück Holzschnitzerei. Das Altarbild wurde von dem horsensischen Bildhauer Peder Jensen Kolling geschaffen, der in vielen Kirchen der Region seine Spuren hinterlassen hat. Die einzigartige leuchtend rosa Farbe ist ein typisches Merkmal seiner Arbeiten. Das Taufbecken ist romanisch und steht seit dem Bau der Kirche hier.

Der Runenstein

Im Vorraum befindet sich ein Runenstein aus der Wikingerzeit, der so genannte Gylling Stein. Er stammt wahrscheinlich aus dem 10. Jahrhundert. Ein Teil des Textes ist abgenutzt und undeutlich, aber der entzifferbare Text kann wie folgt übersetzt werden: "Toke, Troels' Sohn, errichtete diesen Stein nach... guten ... und Risbiik, seinem Bruder". Interessanterweise ist Toke ein Name, der auf vielen dänischen Runensteinen dieser Zeit auftaucht, aber man nimmt an, dass dies nur ein Zufall ist. Troels war zu dieser Zeit in Dänemark ein sehr verbreiteter Jungenname. Zum Beispiel gibt es einen Runenstein in der Kirche von Sdr. Vissing, auf dem ein anderer Toke erwähnt wird.

Otto Møller

Otto Møller war ein Theologe, der als Autor landesweit bekannt wurde. Er schrieb viele Bücher, die Diskussionen auslösten und heute anerkannte Werke sind. Otto Møller zog im Alter von 10 Jahren nach Gylling, als sein Vater hier Pfarrer wurde. Später übernahm er von seinem Vater das Amt des Pfarrers, das er von 1860 bis zu seinem Tod im Jahr 1915 innehatte. Otto Møller war ein Ritter, Träger des Ritterordens Dannebrogordenen und Kommandeur. Er wohnte in dem schönen Pfarrhaus von Gylling, das sich neben der Kirche befindet. Außerhalb des Pfarrhauses wurde ihm zu Ehren ein Gedenkstein aufgestellt. Der Stein befindet sich an der Straße, wo der Fallingvej auf den Lerdrupvej trifft.

Machen Sie einen Spaziergang auf dem Friedhof

Rund um die Kirche befindet sich ein großer, schöner Friedhof mit mehreren interessanten und erhaltenswerten Grabsteinen. 42 dieser Steine wurden ausgewählt und mit einem QR-Code versehen. Wenn Sie den Code scannen, erfahren Sie die Geschichte der Person, die hier begraben ist, und warum der Stein so einzigartig ist.

Besichtigen Sie die Kirche

Die Kirche ist während der üblichen Arbeitszeiten des Totengräbers geöffnet, d. h. in der Regel an Wochentagen. Sie sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen. Die Kirche kann für Gottesdienste genutzt werden.